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  Website © S. Falkenstein | Berlin 2012

 

Es gibt kein Verständnis von Gegenwart und Zukunft ohne Erinnerung an die Vergangenheit.

 

- NS-"Euthanasie"

- Annas Geschichte

- Gedenkzeichen für Anna

- Erinnerungskultur

 

Lesungen, Vorträge, Interviews ...

Im Laufe der Jahre haben sich zahlreiche Aktivitäten im Zusammenhang mit Annas Geschichte und meiner Erinnerungsarbeit ergeben. mehr ...

Besonders bereichernd fand ich Begegnungen mit jungen Menschen (u.a. in der Berliner Ruth-Cohn-Schule, Anna-Freud-Schule, Brillat-Savarin-Schule). Leider mussten Treffen und Lesungen aus "Annas Spuren" coronabedingt nach 2020 ausfallen.

März 2022 Massenmord in Kliniken - Euthanasie im Dritten Reich - ein Film über die "Aktion T4" mit dem Schwerpunkt Grafeneck, in dem ich als die Nichte von Anna zugeschaltet bin

19. April 2021 im Berliner Abgeordnetenhaus
80 Jahre danach -
Das "Haus der Flieger“ und die "Euthanasie"-Verbrechen. Die Juristenkonferenz vom April 1941

Ausschnitt (Gespräch S. Falkenstein)

3. März 2020

Treffen mit Schülerinnen und Schülern des Werkgymnasiums Heidenheim in der Berliner Landesvertretung Baden-Württemberg

27. Januar 2020 Güstrow

"Annas Spuren" Lesung in der Uwe-Johnson-Bibliothek in Güstrow Mecklenburg-Vorpommern

Landesweite Gedenkveranstaltung

Erinnern | Betrauern | Wachrütteln

Annas Spuren Lesung Güstrow

30. August 2019 Berlin

Fünf Jahre Gedenk- und Informationsort für die Opfer der NS-"Euthanasie" an der Tiergartenstraße 4, Lesung "Annas Spuren" in einfacher Sprache (Foyer der Philharmonie)

Lesung von S. Falkenstein - "Annas Spuren"  in einfacher Sprache (YouTube)

(c) Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Foto: Marko Priske

9. November 2018 Hadamar

Gedenkstätte Hadamar, Lesung von S. Falkenstein "Annas Spuren"

Das Denkmal der grauen Busse vor dem Schloss in Hadamar

„An die Verbrechen erinnern, um zu lernen“

31. August 2018 Berlin

Tagung in der Topographie des Terrors Die Situation der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen in der NS-Zeit

S. Falkenstein: Annas Spuren – Schweigen, Vergessen und Erinnern in Annas Familie 

16. Mai 2018 Berlin

Stolpersteinkonferenz im Roten Rathaus Schweigen, Verdrängen, Erinnern  

Wie Anna einen Stolperstein bekam

25.1.2018 Berlin

Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Annas Spuren: Jugendpolitiktag und Eröffnung des denkt@g Wettbewerbs

14./15. November 2017

Frankfurt a. Main

Rahmenprogramm für das Denkmal der Grauen Busse

Lesungen für Schulklassen 

Elisabethenschule

Heinz Markert Weltexpresso

Annas Spuren (Liebe Anna! ...)

Anna hatte keine Chance

Oktober 2017

Film Zeit- und Zweitzeugen (Interview mit S. Falkenstein, Film von Gerd Kuhlke u. Barbara Keimer)

25. Juli 2017 Weimar

Lebendige Bibliothek im Jugendcamp des Anne Frank Zentrums u. der Bundeszentrale für politische Bildung

27. Januar 2017 Deutscher Bundestag

Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus Erinnerung an Anna im Deutschen Bundestag

Rede von S. Falkenstein

PDF-Dokument    Video

Holocaust Memorial Day (GB)
Who if not we ...?
John Simm rezitiert aus "Annas Spuren"

Annas life story (in English)

28. April 2016 Hamburg

Hamburg Alsterdorf
Lesung "Annas Spuren" in Einfacher Sprache

(c) Ev. Stiftung Alsterdorf

Mechthild Großmann u. Sigrid Falkenstein

1. Juli 2015 Berlin

Nichtöffentliche Lesung in Berlin-Lichtenberg leben lernen gGmbH am EDKE

13. November 2014 Bielefeld

Lesung Zionskirche Bielefeld-Bethel
»… aus reiner Zweckmäßigkeit beseitigt« Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag des Beginns der »Euthanasie«

6. Mai 2014 Berlin

Topographie d. Terrors, Erinnerungen von Angehörigen an Opfer der NS-„Euthanasie”  Podiumsgespräch: Barbara Stellbrink-Kesy u. Sigrid Falkenstein, Moderation: Prof. Dr. Dr. Frank Schneider

6. Februar 2014 Hamburg

Lesungen in Hamburg
KZ-Gedenkstätte Neuengamme und im Hamburg-Haus

8. Oktober 2013 Potsdam

NachLese - Das politische Buch "Annas Spuren"

Brandenburg. Landeszentrale
f. politische Bildung, Potsdam

8.5.2013 Oberhausen
Lesung Gedenkhalle Oberhausen

7.5.2013 Mülheim a.d. Ruhr
Lesung Stadtbibliothek MedienHaus

10.10.2012 Frankfurt a. Main

GegenBuchMasse
Club Voltaire in Frankfurt a. M.

28.08.2012 Berlin

Erste Präsentation von "Annas Spuren" in der Topographie des Terrors in Berlin

(c) Topographie des Terrors

S. Falkenstein mit Prof. Dr. Andreas Nachama und Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, wichtige Begleiter auf dem Weg der Erinnerung

Presse, Medien, Ausstellungen u.a.

16.11.2018 www.mittelhessen.de Limburg „An die Verbrechen erinnern, um zu lernen“

4/2018 Schattenblick GESCHICHTE/067: NS-Zeit - Annas Spuren ... Schweigen, Vergessen und Erinnern in Annas Familie

August 2018 Tagung
Soziale Psychiatrie, PDF

14. November 2017 Weltexpresso

Annas Spuren (Liebe Anna! ...)

Anna hatte keine Chance

Oktober 2017  Zeit- und Zweitzeugen (Webseite von Gerd Kuhlke u. Barbara Keimer) S. Falkenstein erzählt

30. Januar 2017 Wochenzeitung Das Parlament Hrsg. Dtsch. Bundestag

"Ein Akt später Gerechtigkeit"

Oktober 2016 Lernen aus der Geschichte Leibniz Universität Hannover

"Gut, dass wir damals nicht gelebt haben, sonst wären wir alle schon tot!"

8.10.2016 Der Tagesspiegel

Die vergessenen Opfer

30.4. - 21.8.2016

Radolfzell am Bodensee
Anna in der Wanderausstellung  
"Tiergartenstraße 4 – Geschichte eines schwierigen Ortes"
in

10.9. - 26.11.2015 Prora/Rügen

Dokumentationszentrum
Anna in der Sonderausstellung  
"Tiergartenstraße 4 – Geschichte eines schwierigen Ortes"

Juni 2015 SWR Planet Wissen Fernsehsendung

Euthanasie im Dritten Reich

30. 8. 2014 taz Berlin

„Nicht nur ein Ort zum Kränzeablegen“

15. November 2013 Ärzte Zeitung

Sonderpreis für "Annas Spuren"

Forschungspreis „Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus“

7/2013 Zeitschrift f. Heilpädagogik Buchbesprechung von Prof. Dr. Sieglind Ellger-Rüttgardt

Annas Spuren - ein Opfer der NS-"Euthanasie"

26.01.2013 Alb Bote Münsingen

"Oh mein Gott, Anna."

5.5.2013 Berlin

Ausstellung "Tiergartenstraße 4 - Geschichte eines schwierigen Ortes"

5/2013 blz: Mitgliederzeitschrift der GEW Berlin
Ein Buch gegen das Vergessen S. 31
12/2012 "Gehirn und Geist"
»Wertlos für die Volksgemeinschaft«     pdf
12/2012 Zeitschrift der Ärztekammer Berlin S. 34
Schicksal eines "Euthanasie"-Opfers
14.9.2012 Deutsches Ärzteblatt
NS-„Euthanasie“: Später Brief an ein schlichtes Mädchen
03.09.2012 Der Tagesspiegel
Als Ärzte mordeten

28.08.2012 Deutschlandradio Kultur "Strudel aus Hass und Ignoranz" Buchkritik 09/2012

27.08.2012 Frankfurter Rundschau
Götz Aly: Opfer ohne Namen
2.8.2012 WAZ und NRZ
Anna, die „anders“ war - bewegendes Buch über NS-Opfer
29.7.2012 Berliner Kurier
Weil sie behindert war, musste sie sterben
25.07.2012 MyHeritage blog Gegen das Vergessen: Buchtipp
24.7.2012, WDR Fernsehen
"Annas Spuren" im West ART - Magazin
10.7.2012 Aachener Zeitung
Als «Ballast der Gesellschaft» im Vergasungsraum
8.7.2012 Frankfurter Allgemeine
Ein Loch in der Erinnerung
18.6.2012 Der SPIEGEL
Anna und wir 

16.6.2012 De Gelderlander Annemarie Haverkamp  
Het ware verhaal achter Anna’s dood

Das Buch über Anna, meine Spurensuche und Erinnerungsarbeit

Annas Spuren

Ein Opfer der NS-"Euthanasie"

von Sigrid Falkenstein unter Mitarbeit von Prof. Dr. Dr. Frank Schneider

2012 gebundenes Buch, 1. Auflage

Herbig Verlag

 

2018 Taschenbuch 2. aktualisierte Auflage
aktuell Langen Müller Verlag

 

ISBN-13: 978-3784436494

 

eBook Kindle   ePub Format

 

»… stattet die Hauptperson mit einer Würde aus, die ihr zu Lebzeiten nie zuerkannt worden ist.«  

Der SPIEGEL, 25/2012

Annas Spuren - Ein Opfer der NS-"Euthanasie"

Wie es begann ...

Anna ist meine Tante, die Schwester meines Vaters. Die Suche nach Spuren ihres Lebens begann erst 2003, nachdem ich zufälligerweise im Internet auf das »Familiengeheimnis« gestoßen war. Anna gehörte zu den vielen Tausenden Opfern von Zwangssterilisation und "Euthanasie" während der NS-Zeit und wurde im Rahmen der Aktion T4 in der Gaskammer von Grafeneck ermordet. Das Schicksal meiner Tante ist mir sehr nahegegangen. Empörend fand ich aber auch das familiäre und gesellschaftliche Schweigen darüber - Erfahrungen, die zur Triebfeder für meine Spurensuche und Erinnerungsarbeit wurden. 
Im Verlauf dieser Erinnerungsarbeit begegnete ich dem Psychiater Frank Schneider, der sich eindrucksvoll für die Aufarbeitung der Geschichte seines eigenen Berufsstandes einsetzt. Er motivierte mich und half mir dabei, ein Buch zum Gedenken an Anna zu schreiben. Wir beschlossen, hinter Annas individueller Lebensgeschichte und meiner Spurensuche einen Teil der Geschichte unserer Gesellschaft sichtbar zu machen. Aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen – Annas Geschichte soll einen Beitrag dazu leisten.
Sigrid Falkenstein, Berlin 2012

Aus dem Vorschautext des Verlags

"Per Zufall stößt sie auf ein Familiengeheimnis: Anna war geistig behindert; 1940 wurde an ihr der »Gnadentod« in der Gaskammer von Grafeneck vollstreckt. Als Sigrid Falkenstein den Namen ihrer Tante im Internet auf einer »Liste von Personen, die von deutschen Ärzten ermordet wurden« findet, beginnt sie zu recherchieren: Aus dem Familiengedächtnis, mithilfe alter Fotos und durch das Studium von Patientenakten rekonstruiert sie Annas tragische Lebensgeschichte, um sie gemeinsam mit dem Psychiater Frank Schneider in einen größeren Kontext zu stellen. Annas Tod steht für den Massenmord an etwa 300 000 psychisch kranken, geistig und körperlich behinderten Menschen, die im Sinne der nationalsozialistischen Rassen- und Erbhygiene als »lebensunwert« vernichtet wurden. ... Über ihre persönliche Spurensuche hinaus thematisiert die Autorin den gesamtgesellschaftlichen Umgang mit Zwangssterilisation und „Euthanasie“ von 1945 bis heute. Dabei schildert sie den Weg ihrer Erinnerungsarbeit vom Ruhrgebiet, über Bedburg-Hau und Grafeneck bis hin zum „Euthanasie“ Gedenk- und Informationsort an der Philharmonie in Berlin." 

15.11.2013 wurden Sigrid Falkenstein und Prof. Dr. Dr. Frank Schneider für das Buch "Annas Spuren" mit dem Sonderpreis* des Forschungspreises zur Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus ausgezeichnet.
*vergeben von: Bundesgesundheitsministerium, Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Bundesärztekammer (BÄK)

 

Dank

Ohne die grundlegende Arbeit von Ernst Klee hätte ich Annas Weg von der Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau in die Gaskammer von Grafeneck nicht nachverfolgen können. Als sich 2011 im Zusammenhang mit meinem Buchmanuskript Fragen ergeben hatten, nahm Ernst Klee sich tatsächlich Zeit für ein längeres Gespräch mit mir. Unvergesslich und eine große Ehre für mich! Das Buch "Annas Spuren" wird heute als Teil seiner Privatbibliothek in der Gedenkstätte Hadamar aufbewahrt, wo der persönliche Nachlass von Ernst Klee archiviert und wissenschaftlich erschlossen wird.

»Euthanasie« im Dritten Reich: Die »Vernichtung lebensunwerten Lebens« Standardwerk zur NS-"Euthanasie"

Die anerkennenden Worte von Götz Aly in seinem Buch "Die Belasteten" haben ebenfalls eine besondere Bedeutung für mich. "Es ist an der Zeit, die Ermordeten namentlich zu ehren und ihre Lebensdaten in einer allgemein zugänglichen Datenbank zu nennen. Erst dann wird den lange vergessenen Opfern ihre Individualität und menschliche Würde wenigstens symbolisch zurückgegeben. ...  Als eine der wenigen hat Sigrid Falkenstein das verschämte Schweigen im Jahr 2012 gebrochen und in ihrem beeindruckenden Buch »Annas Spuren. Ein Opfer der NS-›Euthanasie‹« das Schicksal ihrer Tante Anna Lehnkering beschrieben, die am 7. März 1940 in der Gaskammer Grafeneck sterben musste." Zitat Götz Aly: Die Belasteten "Euthanasie" 1939 - 1945. Eine Gesellschaftsgeschichte S. Fischer, Frankfurt 2013

siehe auch Den "Euthanasie"-Opfern ihr Namen zurückgeben! 
 

Annas Spuren in Einfacher Sprache

2015 erschien das Buch "Annas Spuren" als Kurzfassung in Einfacher Sprache (Übersetzung von Andreas Lindemann)

Spaß am Lesen Verlag - Lesen für alle
zum Shop zur Zeit nicht mehr verfügbar

 

"Der Spaß am Lesen Verlag gibt Lesestoff für Menschen heraus, denen das (Deutsch) Lesen schwer fällt: zum Beispiel Menschen mit Behinderungen, niedrigem Bildungsniveau oder mit Deutsch als Fremdsprache. Auch sie sollen über Aktuelles oder Wissenswertes mitreden können. Darum schreiben wir in Einfacher Sprache – verständlich für alle!" (Spaß am Lesen Verlag)

Kurz nach Erscheinen des Buches schrieben mir Schüler*innen einer Schule für Menschen mit einer geistigen Behinderung: "Wir fanden das Buch gut, spannend und auch traurig. Wir können froh sein, das alle Menschen, auch die mit einer Behinderung, heute ihr Leben leben können und nicht mehr verfolgt werden. Das darf nicht wieder passieren. Wir sind alle Menschen."

Diese Rückmeldung hat mich sehr gerührt. Hier meine Antwort:
"... Ich finde es großartig, dass Annas Geschichte helfen kann, die Zeit des Nationalsozialismus besser zu verstehen. Die „Aktion T4“ war wirklich ganz furchtbar. Genauso wie ihr hoffe ich, dass so etwas nie wieder passiert. Ihr schreibt: Wir sind alle Menschen. Das stimmt. Wir sind zwar verschieden, aber das ist gut. Es macht die Welt bunt und interessant. Niemand ist vollkommen. Jeder Mensch ist auf seine Art besonders. Aber wir haben alle den gleichen Wert!! Davon bin ich überzeugt.
Ich glaube, dass es Anna in eurer Klasse gut gefallen hätte und bedanke mich nochmal für eure Rückmeldung zum Buch. ..."

Weitere Gedenkzeichen für Anna

Ännes letzte Reise

Das Kinder- und Jugendtheater mini-art aus Bedburg-Hau erinnert seit 2012 mit dem Theaterstück "Ännes letzte Reise" an Anna.

 »Wir glauben, dass Gegenwart ohne die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht wirklich zu verstehen ist und Zukunft nicht bewusst gestaltet werden kann. Deshalb ist dieses Stück auch eine Parabel für die Achtung der Menschenrechte, für den Umgang mit dem Anderen und für die Frage nach dem ‘Wert’ eines Menschen. In diesem Zusammenhang spielt die Frage der Abwertung anderer, der Ablehnung von allem, was nicht in die Norm passt, was anders und fremd ist eine bestürzend aktuelle Rolle.«

Theater mini-art, Brückenweg 5, 47551 Bedburg-Hau  

Erinnerung an Anna in der Tiergartenstraße 4

Ausstellung 2013-2014 Erinnerungsort seit 2014
   

Die temporäre Ausstellung "Tiergartenstraße 4 - Geschichte eines schwierigen Ortes" verknüpfte die Geschichte der Adresse Tiergartenstraße 4 in Berlin und die bürokratische Organisation der "Euthanasie"-Verbrechen in der Villa mit dem Lebensweg von Anna, die Opfer der "Aktion T4" wurde.

Das Buch zur Ausstellung
"Tiergartenstraße 4 - Geschichte eines schwierigen Ortes" von Stefanie Endlich · Sigrid Falkenstein · Helga Lieser · Ralf Sroka / Metropol Verlag, 2014   

 

Seit September 2014 gibt es den zentralen und dauerhaften Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde an der Berliner Tiergartenstraße 4. Annas Geschichte hatte großen Anteil am Entstehen dieses Erinnerungsortes. Ihre Biografie ist eine von zehn, die dort zu lesen sind - ein später Akt der Würdigung und des Gedenkens an alle Opfer.

 

Erinnerung an Anna im Deutschen Bundestag

Am 27. Januar 2017, am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, standen erstmalig die Opfer von "Euthanasie" und Zwangssterilisation im Mittelpunkt der alljährlichen Gedenkstunde im Deutschen Bundestag. Angehörige von Opfern und Menschen mit Behinderungen kamen zu Wort.

Auszug aus der Rede von Sigrid Falkenstein:
... Es ist ein besonderes, ja, vielleicht historisches Ereignis, dass wir an diesem für unsere Geschichte so bedeutsamen Ort an Ernst Putzki, Benjamin Traub und Anna Lehnkering erinnern. Wir nennen ihre Namen stellvertretend für die vielen namenlosen Opfer und geben ihnen damit etwas von ihrer Identität und Würde zurück. Ein Akt später Gerechtigkeit - für die Opfer nur noch ein symbolischer Akt!

Was also bleibt außer Gedenken und Trauer? Es ist wichtig, viele Geschichten wie die von Anna, Benjamin und Ernst zu erzählen, denn es sind Einzelschicksale, die abstraktes historisches Geschehen begreifbar machen, im besten Fall die Herzen der Menschen berühren und etwas in den Köpfen bewegen. Ich erzähle Annas Geschichte, damit wir genau hinsehen, hinhören und widersprechen, wenn einzelne Menschen oder Gruppen nach ihrer Nützlichkeit, nach ihrem vermeintlichen Wert oder Unwert bemessen werden. Da geht es nicht nur um behinderte Menschen oder kranke Menschen. Ich erzähle Annas Geschichte, weil sie uns Orientierung geben kann bei der Gestaltung einer Gesellschaft, die Respekt hat vor dem Leben in all seiner Verschiedenheit und Unvollkommenheit.

In diesem Sinne möchte ich schließen mit den Worten von Max Mannheimer, einem Überlebenden der Schoah, der im letzten Jahr verstorben ist: "Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon."

Rede von S. Falkenstein (PDF)     Video

 

Erinnerung an Anna in GB

Weltweit wird am 27. Januar der Holocaust Memorial Day begangen. In Großbritannien wird im Rahmen des Holocaust Gedenkens an die Opfer der NS-"Euthanasie" erinnert - darunter auch an Anna Lehnkering.

"Today we remember Anna Lehnkering who was murdered by the Nazis because she had a disability. Watch and share our film to ensure the experiences of Anna, and all disabled people murdered by the Nazis, are not forgotten."
Holocaust Memorial Day Trust (@HMD_UK)

mehr Gedenkzeichen für Anna ...

Anna Lehnkering Wikipedia


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